Die Linke Hand
In der Pfadi wird zur Begrüssung immer die Linke Hand gereicht. Für diese Tradition gibt es verschiedene Erklärungen. Die geläufigste Erklärung ist aber die von Bipi: Er führte das Grüssen mit der linken Hand als Zeichen des Vertrauens und der Freundschaft ein. Die linke Hand wählte er dabei, weil diese näher beim Herzen liegt.
Die Lilie und das Kleeblatt
Die Lilie ist das Weltweite Symbol der männlichen Pfadfinder,das Kleeblatt das der weiblichen.
Wie beim Pfadigruss durch die drei gestreckten Finger werden bei Lilie und Kleeblatt durch die drei Blätter die Suche nach Sinn und Ziel des Lebens, die Verantwortung gegenüber den Mitmenschen und eine stetige Auseinandersetzung mit sich selbst versinnbildlicht.
Die Begrüssung
Am Anfang einer Aktivität oder eines Lagers starten die Leiter die traditionelle Begrüssung. Diese Symbolisiert den Anfang/das Ende eines Lagers, bzw. einer Nachmittagsaktivität.
Vor der Begrüssung/der Verabschiedung sammeln sich alle in einem Kreis, hier werden auch oft wichtige Dinge geklärt, z.B das Verteilen der Fundgegenstände nach einem Lager oder das einsammeln der Notfallblätter vor dem Lager.
In der Pfadi- und der Pio-Stufe kennt mann 2 Arten der Begrüssung/Verabschiedung:
- Das Fli Fly Flo: Alle Beteiligten befinden sich in einer Art Hocke. 2 Leiter in der Mitte singen einen sogenannten Ruf vor, die andern im Kreis singen genau das gleiche nach. Dabei wird ein Takt durch das Schlagen mit 2 Händen auf einen Oberschenkel vorgegeben.
- Das Tschieiei: Alle Beteiligten stehen in einem Kreis. Jeder legt seinem linken und rechten Nachbarn die Arme um die Schultern und legt seinen rechten Fuss über den linken des Nachbarn, dann wird hin und her „geschunkelt“ und das Tschieiei gesungen.
Bei der Wolfsstufe stellen sich die Leiter in einer Reihe auf, die Kinder tun dasselbe auf der gegenüberliegenden Seite.
Ein Leiter fängt an und ruft laut „Wöuf!“ die Kinder antworten „Jauull!“ Dies wird solange wiederholt bis jeder Leiter einmal „Wöuf!“ gerufen hat und von den Kindern Antwort erhalten hat. Wenn alle durch sind Rufen alle Leiter zusammen „Euses…“ und die Kinder Antworten „…Bescht!“. Die Kinder kommen bei den Leitern vorbei und sagen Hallo, mit der linken Hand.
Das Pfadihemd
Das Pfadihemd wird auf der ganzen Welt getragen und gilt als Verbindung und Kennzeichen untereinander.
Dieses Pfadihemd stammt auch noch aus Bipis Offizierszeiten in Afrika. Das Pfadihemd ist einfach und zweckmässig und unterschied sich hauptsächlich durch den Kragen von den Uniformen der Armee. Die Idee der einheitlichen Kleidung unter Pfadfindern war aber nicht nur dass das Pfadihemd praktisch und sehr strapazierfähig ist, sondern sie hatte auch ideelle Gründe. Wer ein Pfadihemd trägt ist ein Pfadfinder, da spielt es keine Roller woher man kommt, was für eine Religion man hat oder ob jemand reich oder arm ist.
Hier bei uns in der Schweiz gibt es je nach Alter und Stufe unterschiedliche Hemdfarben. Auf den vier verschiedenen Hemden, die man in seiner Pfadikarierre trägt, näht man Abzeichen auf, beispielsweise von Prüfungen, und verewigt auf der Rückseite jedes Lager durch einen speziellen Lagerdruck. Die Hemden werden oft unter Geschwistern, Verwanten etc. weitergegeben. Viele Behalten ihre Hemden auch so lange bis sie eifach zu klein sind, dann wird eine neue in der richtigen Farbe angeschafft.
Die 4 Farben der Hemden:
- Die Wölfe (7 – 11 Jahre) tragen türkisfarbene Hemden,
- die Pfadis (12 – 15 Jahre) traditionelle khakifarbene Hemden,
- die Pios (16 – 18 Jahre) ein rotes
- und die Rover (ab 18 Jahren) ein grünes.
Das Foulard (Pfadikravatte)
Die Pfadikravatte stammt noch aus den Zeiten in denen Bipi in Afrika war. Sie diente ursprünglich nicht als Verschönerung sondern ganz einfach um den Nacken vor der Sonne zu schützen. Sie kann aber auch bei Verletzungen als Verband genutzt werden.
Heute dient die Kravatte vorallem als Erkennungszeichen untereinander. Jede Abteilung in der Schweiz und der ganzen Welt hat unterschiedliche Farben und Muster auf ihrer Kravatte, so erkennt man sich untereinander als dieselbe Abteilung und in der restlichen Welt als Pfadfinder.
Der Pfadiname
Jedes Mitglied der Pfadibewegung trägt bei uns einen eigenen Pfadinamen. Wenn sich zwei Pfadis begegnen, sprechen sie sich normalerweise mit diesem Übernamen an. Nicht in allen Ländern brauchen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Umgang miteinander solche Pfadinamen. In der Schweiz ist die Verleihung eines individuellen Übernamens jedoch zu einer Tradition geworden. Die sogenannte Pfaditaufe signalisiert den heranwachsenden Jugendlichen, dass sie in der bestehenden Gruppe aufgenommen worden sind und ihren Platz in dieser gefunden haben. Die Kinder und Jugendlichen tragen den erhaltenen Pfadinamen während ihrer gesamten Zeit bei der Pfadi und werden durch diesen auch ein Stück weit geprägt. Deswegen ist bei der Auswahl eines passenden Namens viel Fingerspitzengefühl gefragt. Die Bezeichnungen sollen schliesslich möglichst einzigartig sein und positive Eigenschaften oder besondere Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zum Ausdruck bringen.
Der Pfadi-/Wolfsgruss
Der Pfadigruss ist eine international verbreitete Tradition, welche auch heute noch teilweise verwendet wird, wenn sich zwei Pfadis begrüssen. Beim Pfadigruss strecken Pfadfinderinnen und Pfadfinder die mittleren drei Finger der rechten Hand in die Höhe und legen den Daumen über den kleinen Finger. Viele Mitglieder der Pfadibewegung wissen heute nicht mehr, was dies eigentlich bedeutet. Die Bedeutung des Handzeichens geht über hundert Jahre zurück. Am ehesten noch weiss man, dass der Daumen über dem kleinen Finger den Schutz des Schwächeren durch den Stärkeren symbolisiert. Schwieriger wird es mit den drei mittleren Fingern.
Diese symbolisierten ursprünglich die drei Pflichten, welche in Grossbritannien zur Gründungszeit die Basis des Pfadiversprechens bildeten: Die Pflicht gegenüber Gott und König, die Pflicht zur Hilfe gegenüber seinen Mitmenschen und die Pflicht gegenüber dem Pfadigesetz. Heute versinnbildlichen diese drei Finger die Suche nach Sinn und Ziel des Lebens, die Verantwortung gegenüber den Mitmenschen und eine stetige Auseinandersetzung mit sich selbst.
Weit einfacher zu erklären ist der Wolfsgruss, welchen die jüngeren Mitglieder der Pfadibewegung gebrauchen. Zeigefinger und Mittelfinger werden dabei hochgehalten und stehen für die Wolfsohren. Der Daumen, der sich über Ringfinger und kleinen Finger legt, symbolisiert wiederum den Stärkeren, welcher die schwächeren Mitglieder schützt.